Unter dem Leitspruch „Einigkeit ein festes Band, hält zusammen Leut’ und Land“ Wurde der Bufschenverein Hohenschäftlarn am 03. Dezember 1905 von der damaligen Blaskapelle gegründet. Seitdem fanden sich die Gründungsmitglieder regelmäßig beim Kapuzinerwirt ein.
Die ersten Vereinsmitglieder waren Bauer Hans, Bauer Dionys, Böck Bartholomäus, Böck Franz, Böck Josef, Bolzmacher Lorenz, Hott Peter, Kreitmayr Paul, Lampl Josef, Leitenbauer Josef, Neumeier Franz, Oberrieder Josef, Schlander Mathias, Schmied Andreas, Schwab Hans, Seitz Hartl, Seitz Michael, Strobl Josef (Hort), Strobl Josef (Glas) und Zach Franz.

Zum Gründungsfest haben die Burschen eigens ein Ansteckzeichen anfertigen lassen. Dieses bestand aus einer metallenen Schleife, auf der das Bruderhandsymbol aus Messing und zwei bedruckte grün-weiße Bänder befestigt waren. Diese Festzeichen tauchen auch auf späteren Fotos immer wieder auf und eines ist heute noch im Neuchlanwesen zu besichtigen.

Am 06. Mai 1906 stellte zum ersten Mal der Burschenverein einen Maibaum im Rahmen einer Maimusik auf. Damals war der Baumplatz neben dem Wasserturm, an dessen Stelle sich heute das Leichenhaus befindet. Der Burschenverein fìnanzierte die Maimusik auch damals schon mit der Versteigerung des alten Maibaumes, bei der weit über den Wert des Holzes gesteigert wurde.

In den alten Berichten taucht der Burschenverein erst 1917 wieder auf (der Maibaum wurde von einem Auguststurm umgerissen), da das Vereinsleben durch den 1. Weltkrieg unterbrochen wurde. Bis 1919 war Hohenschäftlarn ohne Maibaum.

Beim Kranzbinden der Jungfrauen zur Neuaufstellung des Maibaumes wurde man von „weißen Offizieren“ mit Gewehren überrascht und bedroht, dass diese eine Verschwörung in der heiteren Dorftradition witterten.

Am 26. Mai 1926 weihte der Verein seine Fahne mit der Fahnenbraut Maria Schmid und Fahnenmutter Agatha Schlander sowie dem Patenverein Groß- und Kleindingharting. 2012 wurde unsere Vereinsfahne aufwendig restauriert und erstrahlt in neuem Glanz, worüber unsere Burschen und Madl’n sehr stolz sind.

1934 Wurde der Maibaum erstmals an dem Platz aufgestellt, an dem er noch heute steht. Damals lies die Bebauung am Eck Kirchberg – Schorner Straße noch ein Aufstellen von Hand mit Scherstangen zu.
In der Zeit des Dritten Reiches wurde das Vereinsleben erneut unterbrochen. Nach der Maimusik 1934 wurde der Verein durch das NS-Regime zwangsweise aufgelöst. Im Jahr 1946 wurde der Verein dann wieder gegründet.
Auch das Laientheaterspiel wurde gepflegt. In guter Erinnerung blieb ein Theaterstück, in dem das Leben des „Georg Jennerwein“ geschildert wurde. In den Hauptrollen führten Ludwig Lang, Josef Kreitmayr und Josef Kollmaír den Werdegang des „Girgl von Schliers“ vom Wilderer zum Volkshelden auf.
Seit 1950 richtet der Burschenverein regelmäßig die Maimusik mit dem dazugehörenden Maibaumaufstellen aus. Seitdem konnte sich der Verein erstmals in seiner Geschichte über einen längeren Zeitraum hinweg ungestört entwickeln und das alte Brauchtum wiederaufleben lassen. 1980 konnte der Verein dann sein 75-jähriges Jubiläum in großem Rahmen mit Festzelt und umfangreichem Programm feiern. Mittlerweile wird der Maibaum mit Hilfe eines Krans aufgestellt und an einbetonierten Schienen befestigt, da das Risiko, den Baum von Hand aufzustellen, bei den großen Zuschauermengen und der engen Bebauung am doch recht verwinkelten Aufstellplatz am Kirchberg nicht mehr tragbar ist.
Natürlich kommt in unserem katholischen Burschenverein auch das Kirchliche nicht zu kurz. Jedes Jahr treffen sich die Madln zum Binden der Girlanden für Fronleichnam, um damit die Marienstatuen zu schmücken und diese beim Kirchenzug zu tragen. Zudem ist unsere Fahnenabordnung regelmäßig auf Kirchenzügen und Fahnenweihen vertreten.
Seit 1980 richten die Burschen das Weinfest im Glas’n Stadl aus, welches mittlerweile zum festen Bestandteil des und Unterhaltungsmusik verschiedene Pfälzer Weine ausgeschenkt und diverse Brotzeiten gereicht. Besonderer Beliebtheit erfreut sich die Bar beim Weinfest, in der zu vorgerückter Stunde Höherprozentiges ausgeschenkt wird.
Am 29. Juli 2001 rief der Burschenverein die Sautrogregatta wieder ins Leben und veranstaltet diese seitdem jedes Jahr Ende Juli am Mockweiher in Kloster Schäftlarn. Die Sautrogregatta wurde bis 1988 von der jungen Mannschaft ausgerichtet, wobei bis zu 6000 Zuschauer nebst Fernsehen zu Gast waren. Obwohl der Burschenverein bisher deutlich weniger Zuschauer an den Weiher locken konnte, sind die Veranstalter dennoch sehr zufrieden, da das Publikum immer eine atemberaubende Atmosphäre schafft.

Das Jahr 2005 steht für den BV vor allem im Zeichen der Maimusik und den direkt im Anschluss stattfindenden Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen. Die Festtage sind der lohnende Abschluss einer mehrmonatigen Vorbereitung, in der Vereinsmitglieder und auch sehr viele andere Schäftlarner zusammen geholfen haben, um die organisatorischen und handwerklichen Aufgaben zu meistern.

Im Jahr 2008 richtet der BV erstmals die Rocknacht mit dem Namen Kandl-Gaudi aus. Das Highlight der Veranstaltung sind die 1 Liter Gießkandl, aus denen man die Bargetränke genießen kann. Das Fest, welches von dort an jährlich Ende August/ Anfang September auf das Weinfest folgend ausgerichtet wird, zeichnet sich schnell als großer Erfolg heraus.

Leider mussten wir die Sautrogregatta im Jahr 2011 aufgeben, da es inzwischen im Umkreis um Schäftlarn so viele Sautrogregatten gab, dass das Spektakel nicht mehr so populär war. Infolge dessen kamen jedes Jahr weniger Besucher und der Aufwand für so eine arbeitsintensive Veranstaltung war enorm. Deshalb entschlossen wir uns die Regatta nicht mehr zu organisieren.

Besonders stolz ist der Burschenverein auf seinen im Jahre 2017 eigens kreierten Lederhosensteg. Das Motiv zeigt die Kirche mit Maibaum und Selcher-Hof im Vordergrund.

Im Jahre 2018 wird im Zuge des 10 jährigen Jubiläums der Kandl-Gaudi ein Burschenfest zum 113 jährigen Bestehen gefeiert. Auf der Wiese hinter dem Sportheim (Verlängerung Wangener Weg), wurde im August das Zelt für 2500 Personen errichtet. Bei ca. 30°C konnten sich die Besucher unter anderem am Weißbierkarussell erfrischen.

2020, genau zur Maifeier bricht in China das Corona-Virus aus, und legt die ganze Welt lahm. Von den Folgen der Pandemie wird auch der Burschenverein Hohenschäflarn nicht verschont und ist daher gezwungen, das Bewachen des Maibaums am 17.03.2020 auf bis dahin unbestimmte Zeit abzubrechen. Erst im Juni 2021 konnten die Arbeiten am Baum wieder aufgenommen werden. Am 01.08.2021 war es dann soweit und der „Maibaum“ wurde aufgestellt.